Von allerlei Quetschkommoden und vielen Schifferklavieren

Das Orchester Akkorden Harmonists kann zu seinem zehnten Geburtstag auf 150 Auftritte und zwei Fernsehaufzeichnungen zurückblicken

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Von Teresa Stelzer
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Mit einer Welturaufführung wurde das Konzert der Akkordeon Harmonists Chemnitz in der Stadthalle beendet. Hans-Günther Kölz hatte anlässlich des 10. Geburtstages des Orchesters die "Thermiate" komponiert. Dieses viersätzige Werk mit Orgelauftakt würdigt mit seinem Namen den Orchesterleiter Volkmar Thermer.

Ein Kindheitstraum erfüllt sich für ihn, als er 1995 in der Musikschule Fröhlich ein Orchester gründen konnte. Von den ersten Mitgliedern sind heute noch 15 aktiv. Der 47-Jährige steht mitlerweile an der Spitze von 130 Akkordeonspielern. "Ich will meine ganze Kraft dafür einsetzen, dass ein Klangkörper existiert, der sich sehen lassen kann", bekräftigt Thermer. Stolz blickt er auf rund 150 absolvierte Auftritte und zwei Fernsehaufzeichnungen zurück. Außerdem konnten seine Musiker zwei Auslandsgastspiele in Litauen und Argentinien erleben.

Volkmar Thermer ist besonders die kontinuierliche Jugendarbeit wichtig. Er bedauert, dass der enge Zusammenhalt innerhalb des Orchesters abnähme: "Heute wird oft weniger nach rechts und links geschaut", sagt er. Um den zu begegen, organisierte er kürzlich einen Orchesterball zum gemeinsamen Feiern. Eine Auflockerung zu den monatlichen Proben in der Stadthalle. Zudem möchte er seine Schüler auch musikalisch öffnen und konfrontiert sie mit Musikstücken von der Klassik bis zur Moderne. Dies spiegelte sich auch im Motto "Voll cool - Harmonie der Akkorde" des Jubiläumskonzertes wieder. Lateinamerikanische Rhytmen der "Salsa pikante", Jazzklassiker wie "My way" und das "Ave Maria" als klassischer Vertreter verwiesen auf die musikalische Bandbreite. Bei vielen Titeln begleiteten Tänzer oder Solisten die Akkordeonklänge, so auch das Chemnitzer Percussion Ensemble oder die Sängerinnen Susanne und Claudia Müller.

"Ich hätte vorher nicht vermutet, dass man mit dem Akkordeon so vielfältig sein kann", lobt Besucherin Silke Heintzsch das Konzert. Volkmar Thermer wünscht sich für die Zukunft den einen oder anderen Sponsor. Doch ist er auch voll Tatendrang: "Schließlich will ich 120 Jahre alt werden", scherzt er.